Wir wenden uns an Landrat Dr. Hans Reichhart (CSU)

Sehr geehrter Herr Dr. Reichhart, 

wir wenden uns heute im Namen vieler besorgter Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde Ziemetshausen an Sie, um unseren Protest gegen den geplanten Windpark mit 37 bzw. jetzt 25 Windrädern zum Ausdruck zu bringen. Die Windkraft-Pläne für die Gemeinde Ziemetshausen sind direkt auf das Wind-an-Land-Gesetz zurückzuführen, das es ermöglicht, Windkraftanlagen ohne ausreichende Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und der Interessen der Anwohner zu errichten. Das Gesetz wurde im Bundesrat mit Zustimmung der CSU beschlossen. 

Hinzu kommt, dass der Regionalverband Donau-Iller, dem Sie als stellvertretender Vorsitzender angehören, diese Pläne mitzuverantworten haben. Uns ist nicht bekannt, dass Sie sich ernsthaft gegen diese Ausbauverpflichtung gewehrt hätten. 

Das Wind-an-Land-Gesetz zwingt Gemeinden dazu, Flächen für Windkraftanlagen bereitzustellen, was in unserem Fall zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führt. Die Errichtung der 266 m hohen Windräder würde nicht nur die Schönheit unserer Landschaft zerstören, sondern auch gesundheitliche Risiken für die Anwohner mit sich bringen. Viele Bürger befürchten, dass die Schallemissionen und die optische Belästigung durch die Windräder massive negative Auswirkungen haben werden. Mit großer Sorge wird auch der unwiederbringliche Flächen- und Lebensraumverlust für die gesamte Tier- und Pflanzenwelt gesehen. Nicht unerwähnt bleiben darf der erhebliche Wertverlust unserer Immobilien. 

Besonders schwerwiegend ist auch die Tatsache, dass durch den Windpark die allseits bekannte Wallfahrtskirche Maria Vesperbild, die viel besuchte Mariengrotte, das Kloster St. Klara und das denkmalgeschützte Schloss Seyfriedsberg mit dem neuen russisch-orthodoxen Kloster ganz erheblich beeinträchtigt wären. 

Wir bitten Sie, sich für die Abschaffung des Wind-an-Land-Gesetzes einzusetzen, um den Gemeinden wieder die Möglichkeit zu geben, selbst über die Nutzung ihrer Flächen zu entscheiden. Wir dürfen erwarten, dass die Stimmen von uns als betroffene Bürger gehört werden. Sollte die CSU als Regierungspartei der neuen Bundesregierung nicht auf eine Rücknahme der Ausbauverpflichtungen hinwirken, braucht sie sich über schwindende Akzeptanz gerade im ländlichen Raum nicht zu wundern. 

Lassen Sie uns gemeinsam an einer bürgerfreundlichen Energiepolitik arbeiten, die nicht über die Köpfe der Bürger hinweg durchgesetzt wird. 

Mit freundlichen Grüßen

Aktionsgemeinschaft „Kein Windpark im Zusamtal“