Schreiben an den Landesbund für Vogel-und Naturschutz in Bayern

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei uns im Gemeindegebiet 86473 Ziemetshausen sind aktuell 25 Windräder mit einer Höhe von jeweils 266,5 m geplant. Unsere Region gehört zum Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Laut Wikipedia hat der Naturpark eine Fläche von ca. 122.488 Hektar, wovon 55 % der  Fläche als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Angeblich sollen nunmehr ca. 100 Windräder im gesamten Naturpark, unserem grünen Juwel, gebaut werden.

Da wir bisher noch nichts gehört haben, dass sich der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern gegen den Bau von Windrädern positioniert hätte, möchten wir Sie fragen, ob der LBV bedenkenlos zuschaut wie die Wälder, unsere Natur und somit unser aller Lebensgrundlage  zerstört wird. Wie Ihnen ja sehr wohl bewusst sein sollte, werden unwiederbringlich riesige Flächen für die Windräder geopfert, die ohne die immense Subventionerung überhaupt nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Es wird offenbar auch hingenommen, dass sich der Flächen- und Lebensraumverlust für die gesamte Tier- und Pflanzenwelt extrem verkleinert, obwohl es doch Ihre ureigene Aufgabe ist sich für den Natur- und Artenschutz einzusetzen.

Wie Ihnen sehr wohl bekannt ist,  bedeuten die Windräder auch den grausamen Tod von massenhaft Vögeln, Insekten und Fledermäusen. Wenn ich mir den Bußgeldkatalog ansehe, der z.B für das Fangen, Verletzen, Töten oder Zerstören der Fortpflanzungs- und Ruhestätten  von Fledermäusen, Hummeln, Hornissen, Bienen, Eichhörnchen oder einem wild lebenden Vogel eine Strafe von  bis zu 50.000,- € vorsieht,  dann verbietet sich schon jeder Gedanke an ein Windrad, das ja nicht von ungefähr als eine grausame Vogel- und Insektenschreddermaschine bezeichnet wird. Für den Fall, dass der LBV diesen Schreddermaschinen, die ja nunmehr konzentriert in „Parks“ gebaut werden,  zustimmt, nimmt er also billigend den Tod unzähliger Tiere in Kauf und geht sehenden Auges in Bußgeldverfahren.

Der  Landesbund für Vogel- und Naturschutz hat in 2019 das erfolgreichste Volksbegehren aller Zeiten mit „Rettet die Bienen“ durchgesetzt.  Von daher hoffe ich, dass Sie sich auch gegen die Massenvernichtung unserer wild lebenden Tiere und gegen die Ausrottung unserer vielfältigen  Pflanzenwelt einsetzen.

Warum haben Sie angesichts der rasanten Zunahme von Windkraftplänen in ganz Bayern noch kein Volksbegehren gestartet? Sie verstehen sich doch als Natur- und Artenschützer  und sollten angesichts der unermesslichen Gefahren Ihrer satzungsgemäßen Aufgabe verantwortungsvoll nachkommen.

Bitte besinnen Sie sich an unsere Schöpfung, die wir zu achten und schätzen haben. Eine Missachtung wird gewiss nicht ohne Folgen bleiben.  Unterwerfen Sie sich nicht jenen, die nur das Schöpfen von Geld unter Missachtung von Mensch und Natur im Sinne haben. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass unsere Wälder und Wiesen zu einem Mahnmal einer gescheiterten Politik und eines kläglich versagten Naturschutzes in die Geschichte eingeht.

Wenn ich mir die folgende Weissagung der Cree (indigenes Volk der Indianer Nordamerikas) ansehe, dann komme ich zu der Überzeugung, dass uns die Cree menschlich und moralisch meilenweit voraus sind: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann“.

Mit freundlichen Grüßen

Aktionsgemeinschaft „Kein Windpark im Zusamtal“ 

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